Mödlareuth 2024

Unmittelbar vor bzw. nach den Osterferien verlegten für einen Tag den Geschichtsunterricht an die frische Luft – genauer gesagt in das Deutsch-Deutsche Museum Mödlareuth. Bei einem Gang über das neu gestaltete Außengelände erfuhren die Schülerinnen und Schüler hautnah, welche Auswirkungen die Besatzungspolitik der Alliierten nach 1945 hatte, die dann letztlich zur Teilung Deutschlands und zur Gründung zweier deutscher Staaten führte: Mödlareuth ging als „Little Berlin“ in die Geschichte ein, teilte doch die innerdeutsche Grenze das kleine Dorf. Familien und Freundschaften wurden auf eine harte Probe gestellt, die nach und nach immer weiter befestigten Grenze prägte den Alltag der Dorfbewohner auf beiden Seiten. So herrschte beispielsweise ab 22 Uhr Ausgangssperre, was unter anderem das abendliche Ausgehen der Jugend damals enorm erschwerte, musste man doch um diese Zeit wieder zu Hause sein. Auch Besuche bei Verwandten, die nur wenige Meter Luftlinie entfernt waren, wurden durch die Grenze zu einem lange geplanten Tagesauflug mit 60km-80km „Umweg“. Dass Fluchtversuche, bis auf wenige Ausnahmen, kaum möglich waren, vermittelten die Guides bei der Besichtigung der Grenzanlagen und für die Zehntklässler war die Freude der Deutschen dann über die erfolgreiche friedliche Revolution in der DDR 1989 absolut nachvollziehbar, nachdem sie das Schicksal der Mödlareuther kennen gelernt hatten.