An unserer Schule belegten die Schüler der 8. Klasse beim Regionalwettbewerb Oberfranken der Robotik-Meisterschaft der Realschulen in Bayern den ersten Platz. Auch im Deutschunterricht wurde darüber gesprochen. Die Schüler der Klasse 8B und Frau Grünler scherzten, dass man doch dieses Wissen auch anderen Kindern zugänglich machen müsste. Und so war die Idee zwischen den Schülern, Herrn Pinzer und Frau Grünler geboren, am Nachmittag die Kinder des Deutsch-Förderunterrichts der 5. Klassen mit dem Robotik-Kurs zusammenzubringen, zumal die beiden Kurse zeitgleich stattfanden. Dass man Robotik auch an Deutsch anbinden kann, wurde so vorbereitet, dass die Kinder auch lernen müssten, Informationen mitzuschreiben und neu gewonnenes Wissen zu formulieren. Der Robotik-Kurs unter der Leitung von Herrn Pinzer gestaltete eigens für die Kleinen eine kindgerechte Einführung. Die Stühle waren schon vorbereitet und die 5. Klässler setzten sich im Halbkreis um die beiden am Boden liegenden Parcours. Siebt- und Achtklässler hatten extra Fahrzeuge konstruiert und programmiert. Herr Pinzer begrüßte die Kinder damit, dass sie die Einzigen an der Schule seien, die bei so einer Demonstrationsstunde anwesend sein dürften.
Ein Schüler programmierte sein Fahrzeug während der Zeit, in der die Kinder dabei waren. Man ordnet auf dem iPad sog. Blöcke an, das sind Befehle, die man in vereinfachter Weise über die Programmiersprache Python gibt, um das Fahrzeug zu steuern. Zum Beispiel wurden die Kinder mit dem einfachen Befehl „Lass den Roboter geradeaus fahren“ oder „Lass den Roboter ein Rechteck fahren“ konfrontiert. Der Schüler aus dem Robotik-Kurs erklärte, wie er die Befehle am iPad hintereinanderfüge, um den Roboter zu steuern. Die 5. Klässler schrieben eifrig und interessiert mit und sie durften bei den Befehlen mitwirken und konnten sofort sehen, ob der Befehl richtig war oder nicht und durften nachsteuern. Zum Beispiel ergab sich das Problem, dass die Räder gegengleich fahren müssen, um eine Kurve zu erzeugen.
Schülerinnen aus der 7. und 8. Klasse zeigten, was sie beim Regionalwettbewerb vorgeführt hatten. Ihr Roboter war in der Lage, Legosteine fallen zu lassen, einen Lego-Baum zu fällen und einen Ball mithilfe einer Vorrichtung von einem Ort zum anderen zu transportieren. Wieder ein anderer Schüler demonstrierte sein selbst gebautes Fahrzeug, das er per Joystick steuerte, die Steuerung wiederum aber am iPad programmiert hatte.
Es war unheimlich interessant, bei der Live-Programmierung dabei zu sein und die Überlegungen der Programmierer nachvollziehen und mitgestalten zu können. An einer Stelle kam wieder die deutsche Sprache zum Tragen: Der Befehl lautete: „fortlaufend wiederholen“. Wenn man nun diese Formulierung vom Sprachverständnis her nicht kapiert, wird das Ergebnis falsch. Eine Fünftklässlerin meinte, das bedeute „immer wieder“. Genau das war richtig und man musste den Befehl entsprechend wiederholen.
Insgesamt war es für alle Schülerinnen und Schüler eine sehr gewinnbringende halbe Stunde innerhalb der Kurse Förderunterricht Deutsch 5. Klasse und Robotik. Und die Robotik-Schüler lernten wiederum, sich angepasst an das Niveau der Fünftklässler auszudrücken – eine wichtige Kompetenz im Allgemeinen und auch für die anstehende Debatte in Deutsch. Manche Schüler der 5. Klasse meinten, sie würden gerne in der 7. Klasse zur Robotik-Gruppe dazustoßen.
Vielen Dank an alle Beteiligten.