Comic gegen Rechts

Dortmund-Dorstfeld – Anfang der 80er Jahre. Kohlezechen schließen, die Schwerindustrie entlässt massenhaft Arbeitskräfte. Die Arbeitslosenquote? Um die 30 Prozent. Der dreizehnjährige Schüler Nils Oskamp besucht zu dieser Zeit die Realschule und wird brutal damit konfrontiert, dass knapp 40 Jahre nach Kriegsende rechtes Gedankengut präsenter ist denn je. Denn die Schuld an der wirtschaftlichen Schieflage, bedingt durch den Strukturwandel, wurde – wie bereits in den 1930er Jahren – Ausländern in die Schuhe geschoben. Dazu kommt, dass in den Schulen zum Teil Lehrer unterrichten, die dem Nationalsozialismus durchaus positiv gesinnt waren. Oskamp beginnt zu recherchieren, meldet sich im Unterricht selbstbewusst zu Wort, als historische Tatsachen bewusst verdreht werden. Und erhält prompt die Quittung dafür. Mitschüler, die begeistert und ungehindert rechte Parolen in der Schule äußern, beginnen, den Jugendlichen zu drangsalieren und einzuschüchtern. Die Lehrer? Sehen weg, stellen Oskamp als den Schuldigen dar, schreiten nicht ein. Doch der Junge gibt nicht auf und muss am eigenen Leib erfahren, dass die gut vernetzten Neonazis vor nichts zurückschrecken. Nicht einmal vor Mordanschlägen. Zwei überlebt Nils Oskamp schwer verletzt, geht aber unbeirrt seinen Weg und erhebt seine Stimme in Wort und Bild gegen Rechts.

Mit seiner autobiographischen Graphic Novel „Drei Steine“ besuchte der Autor am 11.11.2021 im Vorfeld des Aktionstages „Wunsiedel ist bunt“ auch die Sigmund-Wann-Realschule und machte den Schülerinnen und Schülern der neunten Jahrgangsstufe eindringlich klar, wie wichtig und unverzichtbar es ist, sich auch im 21. Jahrhundert klar gegen Neonazis zu positionieren. Denn: Die Rechten werden immer wieder versuchen, Menschen gezielt durch Falschinformationen und Einschüchterungen zu verunsichern, um Unruhen und Instabilität zu provozieren. Und daher heißt es für jeden: Courage zeigen und dem Rassismus keine Chance zu geben. Und das lebt die „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ vor!