Vom Realschüler zum Diplomingenieur

Peter Gewinner, ein ehemaliger Schüler der Sigmund-Wann-Realschule sprach auf sehr informative und unterhaltsame Weise darüber, wie man einen solch erfolgreichen Weg einschlagen kann.

Nach dem Realschulabschluss 2004 besuchte Peter Gewinner die FOS in Hof und schloss mit dem Fachabitur ab. Sein Interesse für die Technik war schon immer vorhanden und er absolvierte in Amberg ein Maschinenbau-Studium. In mehreren Etappen arbeitete er bei unterschiedlichen Firmen und informierte sein Publikum, die Schülerinnen und Schüler der sechsten und achten Jahrgangsstufe, darüber, dass sie in einer sich ständig verändernden Welt leben und gerade in Deutschland die einfachen Arbeitsprozesse immer weiter ausgelagert und automatisiert würden. Niedriglohnarbeiten gebe es immer weniger in Deutschland, deshalb sei es besonders wichtig, sich höher zu qualifizieren. Bis 2030 würden 4 Millionen weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, so dass es für die jetzigen Schülerinnen und Schüler leicht sei, einen Job zu finden.

Man habe heute mit Lohnkostensteigerung, Inflation und steigenden Energiepreisen zu kämpfen, so dass es wichtig sei, über ein gutes Einkommen zu verfügen.

Sowohl technische als auch soziale Berufe seien sehr gesucht und sowohl eine Lehre als auch eine weiterführende Schule sowie Sprachenschulen oder ein freiwilliges soziales Jahr nach dem Realschulabschluss  empfahl der Referent.

Peter Gewinner selbst stellte die Berufsbilder vor, in denen er bereits tätig war. Schon während des Studiums hätte er Praktika absolviert, die ihn in ganz konkrete Firmen hineinschnuppern ließen, auch weit weg von der Heimat. Dabei sammelte er äußerst wichtige Erfahrungen für seinen späteren Beruf.

Er selbst war als junger Diplomingenieur häufig im Ausland tätig – wochenweise in Pakistan, China, der Slowakei, in Spanien, in Russland und Weißrussland. Er arbeitete als Konstrukteur und schon relativ bald als Projektleiter. „Manchmal habe ich überhaupt keine Ahnung von der Materie gehabt“, so seine Worte. Er verwies immer wieder darauf, dass Teamarbeit von größter Bedeutung sei. Als Berufsanfängers habe man seine Probleme, aber man müsste offen sein, Fragen stellen und Mut zu Neuem haben.

Momentan ist Peter Gewinner bei CeramTec in Marktredwitz tätig, wo er für die europäischen Werke in Großbritannien, Tschechien und Deutschland zuständig ist.

Um die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 6 und 8 persönlich anzusprechen, hatte Herr Gewinner allgemeine Tipps parat, die sie beherzigen sollten, um einen guten Übertritt ins Berufsleben zu haben.

Man muss aufpassen, was man online stellt, auf sein Äußeres achten, sich von älteren Kollegen etwas sagen lassen, sich ständig weiterbilden und zwar in den verschiedensten Bereichen – besonders die Sprachen seien relevant. Wenn man neu in einer Firma ist, sollte man sich zunächst zurückhaltend, aber kommunikativ und teamfähig zeigen, er rief zum „Durchhalten und Gas geben“ auf und es sei immer wieder nötig, sich in neue Themen einzuarbeiten. Auch sei es wichtig, sich eigene Gedanken zu machen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Man muss sich darauf einstellen, dass man klein anfangen muss, aber bei entsprechendem Fleiß und einer Ausdauer sei es  möglich, schon bald sehr erfolgreich zu sein.

Eine solide Ausbildung, wie sie an der Realschule geboten wird, ist eine besonders gute Grundlage; Sozialkompetenzen muss man haben bzw. erlernen, auch eine gute Allgemeinbildung ist von Bedeutung. Die Schülerinnen und Schüler werden dazu aufgerufen, sich zu überlegen, ob sie vielleicht einmal einen Auslandsaufenthalt planen. Office-Programme zu beherrschen und sich auch mit der künstlichen Intelligenz zu beschäftigen, sei ratsam.

Gerade in den Bereichen Energiespeicherung, erneuerbare Energien und Robotertechnik sehe der Referent große Potenziale.

Am Schluss rief Peter Gewinner dazu auf, dass sich jeder Gedanken darüber machen solle, welchen Lebensstandard er später pflegen wolle und ob es denn auch wichtig sei, unbedingt jedes Luxusgut besitzen zu müssen oder ob es vielleicht nicht besser sei, auf etwas zu sparen, zum Beispiel auf ein eigenes Haus oder ein selbst finanziertes Auto.

Für die Sechst- und Achtklässler stellte der Vortrag einen sehr gelungenen Einblick in die Karriere eines Realschülers zum Diplomingenieur dar und der Aufruf am Schluss lautete: „Strengt euch an – es lohnt sich!“