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Seit Langem ist unter der Lehrerschaft, den Arbeitgebern und auch in den Medien bekannt, dass die Lesekompetenz mancher unserer Schülerinnen und Schüler oft nicht ausreicht.

Gemäß der Leo-Studie 2018 ist ein Sechstel der Bevölkerung nicht in der Lage, Texte ausreichend zu lesen und zu verstehen. Dieses Sechstel bewegt sich teilweise nicht einmal auf dem Niveau eines Viertklässlers.

Auch bei uns an der Schule wird deutlich, dass sich manche Schülerinnen und Schüler, über alle Jahrgangsstufen hinweg, schwertun, Texte, schwierige Begriffe und Zusammenhänge verstehen. Sie könnten vom Schwierigkeitsgrad die Aufgaben lösen, kommen aber mit umfangreichen Texten, Operatoren und sehr komplexen Fachbegriffen nicht zurecht.

Deshalb ist nach der groß angelegten, bayernweiten Initiative #lesen. bayern in Oberfranken ein Prozess in die Wege geleitet worden, der eine nachhaltige fächerübergreifende und systematische Leseförderung zum Ziel hat.

Entscheidend ist, dass Leseförderung und Medienkonzept Hand in Hand gehen, es wird in jedem Fall ein Mehrwert für die ganze Schulfamilie zu erwarten sein, auch Verbesserungen in den Abschlussprüfungen werden sich zeigen. Auf diese Weise investiert man in die Zukunft unserer Schülerinnen und Schüler.

Das Lesen ist eine wichtige Kulturtechnik und bedeutet Teilhabe am kulturellen, wirtschaftlichen, politischen und sozialen Leben.

Der Grundgedanke des Leseförderkonzepts besteht darin, dass wichtige Methoden und Techniken zum Lesen und Textverständnis im Unterrichtsalltag der ganzen Schulfamilie bewusst gemacht, eingeübt und praktiziert werden, so dass die Grundkompetenz des Lesens in allen Fächern Eingang findet.

Umfangreiche Texte mit schwierigen Satzkonstruktionen und Wörtern sind vor allem in den Sachfächern für viele Schülerinnen und Schülern ein Problem. Dieses wurde erkannt und nun soll in drei Modulen das Lesen gefördert werden. Der Schwerpunkt liegt auf dem Unterricht.

Modul 1: Durch gezielte unterrichtliche Maßnahmen werden Methoden, Wissen um Strategien zum Textverständnis, konkrete Hilfen bei Quellen, Diagrammen und Filmen, Hörverstehen und Erklärvideos sowie Training der Leseflüssigkeit, Techniken der Visualisierung und Recherche trainiert. Auf diese Weise wird den Kindern im Rahmen des oberfränkischen Leseförderkonzepts ganz konkrete Hilfestellung geboten.

Modul 2: Ferner werden außerunterrichtliche Aktivitäten, zum Beispiel Vorlesewettbewerb, Vorlesetag, Bücherwoche, Bücherausstellungen etc., die an der Schule schon etabliert sind, weiter gepflegt, um die Lesemotivation und die Freude daran zu steigern.

Modul 3: Es geht um Kooperationen, was bedeutet, dass man zum Beispiel in der Grundschule lesen kann oder Eltern als Vorlesepartner mit einbezieht, Autorenlesungen organisiert, in die Stadtbibliothek geht, die Schulbibliothek etabliert und nutzt oder auch einmal mit der Tageszeitung oder einem Verlag kooperiert.

Modul 4:  Es nennt sich Pionierarbeit und ist gedacht für kreativen Freiraum, Ideen, individuelle Angebote, um das Lesen bewusst zu machen und zu fördern.

Das Oberfränkische Lesekonzept geht nun in die Startphase und bei erfolgreicher Durchführung der Module kann die Schule nach zwei Jahren ein Gütesiegel erwerben.

Der Prozess wird durch die Schulleitung, ein Lesekompetenzteam an der Schule mit Vertretern aus verschiedenen Fachschaften begleitet.

Man nennt diese Vorgehensweise und Methodik Erwerb von Lesekompetenz im sprachsensiblen Fachunterricht.

Ziel der ganzen Initiative ist es, unsere Schülerinnen und Schüler im Lesen, einer herausragend wichtigen Grundkompetenz im Lernen, zu fordern und zu fördern.